• Etwa 80% der Weltbevölkerung bekennen sich zu einer Religion – mit steigender Tendenz. In vielen Staaten wirken religiöse Akteure bei Entwicklung, z.B. Bildung und Bedürfnisbefriedigung, maßgeblich mit. Gleichzeitig scheinen Religions- und Weltanschauungsfreiheit (Freedom of Religion or Belief, FoRB) weltweit zunehmend eingeschränkt und „religiöse“ Konflikte scheinen zuzunehmen. Zudem wird Religion oft in einem Spannungsverhältnis mit unzureichender Bildung und Geschlechtergleichheit, insbesondere schädlichen Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung (FGM), oder starkem Bevölkerungswachstum. Die Ziele der Agenda 2030 sowie die Stärkung von Religions- und Weltanschauungsfreiheit werden ohne die Beteiligung religiöser Gemeinschaften, die die Werte der deutschen EZ teilen, kaum erreichbar sein können. Sie stellen einen wichtigen Teil der Zivilgesellschaften dar und genießen in der Bevölkerung oftmals ein hohes Vertrauen. Gleichzeitig gilt, dass Religion dort, wo sie Teil des Problems ist auch Teil der Lösung sein muss. Der Grad von Religions- und Weltanschauungsfreiheit hat Einfluss auf die Arbeit der Religionsgemeinschaften. Daher ist es notwendig, diese komplexen Beziehungen eingehender zu untersuchen und entsprechende Handlungsempfehlungen für die deutsche staatliche EZ abzuleiten.