GIGA Focus Afrika

Diktatur in Afrika

Nummer 8 | 2008 | ISSN: 1862-3603


  • Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalten des Baschir-Regimes im sudanesischen Darfur – nur einige Beispiele, die nahe zu legen scheinen, dass autoritäre Regime in Afrika wieder an Boden gewinnen. Ist auf dem Kontinent eine Renaissance autoritärer Herrschaft zu erwarten – möglicherweise unterstützt durch China?

    Analyse

    • Mit der "dritten Welle" der Demokratisierung war bis Ende der 1990er Jahre ein deutlicher Rückgang autoritärer Regime zu verzeichnen, der allerdings seither keine Fortsetzung findet.

    • Die Form der autoritären Herrschaft hat sich stark verändert: Herrschten bis Anfang der 1990er Jahre Militärdiktaturen und Einparteiregime vor, so ist heute in Afrika der Typ des "elektoralen Autoritarismus" dominant, in dem beschränkte Wahlen zugelassen sind.

    • Allgemein können – neben den üblichen Repressionsinstrumenten – grob drei Stützen dieser Regime identifiziert werden: Ressourcenreichtum, "Neopatrimonialismus" und eingeschränkter Mehrparteienwettbewerb.

    • Die neue Strategie des eingeschränkten Parteienwettbewerbs trägt möglicherweise den Keim für Instabilität und weitere Demokratisierungsprozesse in sich – falls der wirtschaftliche Erfolg autoritärer Systeme ausbleibt.

    • Chinas gewachsene Präsenz auf dem Kontinent wird voraussichtlich weniger Einfluss auf die politische Herrschaft in Afrika haben als vielfach erwartet: China sucht nicht den Export seines "Modells", während die liberalen afrikanischen Demokratien ihren Einfluss geltend machen.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Gero Erdmann, und Christian von Soest (2008), Diktatur in Afrika, GIGA Focus Afrika, 8, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274668


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      Gero Erdmann

      Gero Erdmann

      Ehemals GIGA-Teammitglied





      GIGA Focus Nahost | 11/2008

      Nur ein Intermezzo? Zum Scheitern der Demokratisierung in Mauretanien

      Hannes Bahrenburg

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