GIGA Insights | 28.04.2024

Forschende des GIGA analysieren die Parlamentswahlen in Indien

Mit über 900 Millionen wahlberechtigten Bürger:innen ist die indische Parlamentswahl der größte demokratische Akt der Welt. Vom 19. April bis zum 1. Juni 2024 entscheidet sich an den Urnen die künftige Zusammensetzung des Parlaments. Im Allgemeinen wird erwartet, dass die regierende Bharatiya Janata Party von Premierminister Narendra Modi die Mehrheit im Unterhaus des Parlaments behalten wird. Die Frage nach den innen und außenpolitischen Konsequenzen einer dritten Amtszeit steht daher im Vordergrund. 

Expert:innen des GIGA nehmen die Wahlen und deren Bedeutung in den Blick und teilen ihre Einschätzungen in öffentlichen Veranstaltungen, Kurzanalysen und internationalen Medien. 


  • Beim einem GIGA Talk diskutierten GIGA-Forschende am 25. April mit dem Vorsitzenden der Deutsch-Indischen Parlamentariergruppe, Ralph Brinkhaus (CDU), und der ehemaligen Indien-Korrespondentin der Deutschen Welle, Nimisha Jaiswal über das demokratische Mega-Projekt. Dr. Sangeeta Mahapatra brachte ihre Expertise zu digitalen Praktiken der politischen Einflussnahme in das Gespräch ein, während Dr. Johannes Plagemann Einblicke in die außenpolitischen Herausforderungen für Indien teilte. Die Gesprächsrunde richtete den Blick auch auf die bilateralen Beziehungen mit Deutschland.  

    Gemeinsam mit Mahima Duggal, Adhiraaj Anand, Prof. Dr. Joachim Betz und Dr. Miriam Prys-Hansen analysierten Mahapatra und Plagemann in einem GIGA Focus den Wahlkampf und die innen- sowie außenpolitischen Folgen der möglichen Ergebnisse. Der Verlauf des Wahlgangs wird zeigen, wie es um die Demokratie Indiens bestellt ist. In den letzten 10 Jahren hat sich die Macht kontinuierlich auf die Landesregierung zentralisiert, unterstützt durch den Personenkult um Premierminister Narendra Modi. Dabei wurden bürgerliche Freiheiten mehr und mehr beschnitten.  

    Außenpolitisch wird Indien zwar stark umworben, steht jedoch, laut der Analyse von Johannes Plagemann in seinem Gastbeitrag in Zeit Online, eher im Abseits. Für westliche Staaten wird zunehmend deutlich, dass Indien aufgrund von Hindu-Nationalismus und des Personenkults um Modi nicht mehr ohne Weiteres ein sogenannter Wertepartner ist. Die Wahlergebnisse könnten eine Trendwende einleiten, oder diese Dynamiken verstetigen. 

    Die geopolitische und wirtschaftliche Position Indiens im Wettbewerb um den Indo-Pazifik oder in globalen Lieferketten wurde in Talkrunden der Deutschen Welle diskutiert. Zu Gast waren Christian Wagner, Botschafter a.D. Walter Lindner, Joeal Sandu und Miriam Prys-Hansen, Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Globale Ordnungen und Außenpolitiken“ am GIGA. Prys-Hansen brachte unter anderem ihre Expertise zur internationalen Klimapolitik in die Diskussion ein. Zwar ist die Klimakrise im indischen Wahlkampf eher ein Randthema, doch das Wahlergebnis wird sich wohl entscheidend auf die globale Klimaagenda auswirken. 

    Die Expert:innen des GIGA verfügen über ein tiefgehendes Verständnis für die (geo-)politische und gesellschaftliche Lage Indiens. Unsere Analysen bieten wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und helfen dabei, die Auswirkungen auf die globale Ordnung zu verstehen. Die vollständigen Analysen finden Sie hier:

    Expert:innen


    Text: Lisa Sänger


    Deutsche Welle | Interview | 25.04.2024

    Indien unter Modi: Die unterschätzte Supermacht?

    Dr. Miriam Prys-Hansen ist Panelistin beim "internationalen Talk" - Auf den Punkt  - der Deutschen Welle. Dort wird gemeinsam mit Walter J. Lindner – Botschafter a.D. bis 2022 in Indien und Christian Wagner – Indienexperte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik folgendes Thema diskutiert: “Indien unter Modi: Eine unterschätzte Supermacht?“

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