GIGA Focus Nahost

Arbeitsmarktpolitik am Golf: Herrschaftssicherung nach dem "Arabischen Frühling"

Nummer 12 | 2012 | ISSN: 1862-3611


  • Anfang Dezember 2012 erklärte der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Herrscher von Abu Dhabi, Scheich Khalifa bin Zayid Al Nahjan, 2013 zum Jahr der "Emiratisierung" auf den Arbeitsmärkten.

    Analyse Die Arbeitsmärkte der sechs Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrates (GCC) sind aufgrund ihrer auf Erdölexporten basierenden Entwicklungsstrategie von zwei weltweit einmaligen Merkmalen gekennzeichnet: Während die meisten einheimischen Staatsbürger im öffentlichen Sektor beschäftigt sind, arbeiten im Privatsektor größtenteils Ausländer, die zudem insgesamt weit mehr als die absolute Mehrheit an Arbeitskräften ausmachen.

    • Durch das hohe Bevölkerungswachstum der letzten Jahrzehnte ist die Bereitstellung von Arbeitsplätzen für ihre Staatsbürger eine der dringendsten Herausforderungen für die GCC-Regierungen.

    • Der "Arabische Frühling" 2011 verstärkte den Druck auf die Regierungen zusätzlich. Neben Lohnerhöhungen, der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der staatlichen Verwaltung und in den Sicherheitsdiensten bilden Kampagnen zur Nationalisierung des Privatsektors eine dritte Säule der aktuellen Arbeitsmarktpolitik.

    • Allerdings sind Nationalisierungskampagnen weder neu, noch können sie allein den Bedarf an zusätzlichen Arbeitsplätzen decken. Viel wichtiger wäre es, eine bedarfsgerechte Ausbildung von einheimischen Arbeitskräften zu entwickeln und eine Reform des Bürgschaftssystems zur Bereitstellung von ausländischen Arbeitsmigranten durchzuführen.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Viola Lucas, und Thomas Richter (2012), Arbeitsmarktpolitik am Golf: Herrschaftssicherung nach dem "Arabischen Frühling", GIGA Focus Nahost, 12, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-337532


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