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"Spotlight on..." Neuer Doktorand Houssein Al Malla

Houssein Al Malla ist seit Oktober 2022 beim Doktorandenprogramm. Momentan arbeitet er an seiner Dissertation mit dem Titel „Personality and Foreign Policy: The Role of Political Psychology in Accounting for the Outcomes of International Sanctions”. Lernen Sie Houssein in diesem Interview kennen.


  • Houssein Al Malla ist seit Oktober 2022 beim Doktorandenprogramm. Er hat einen Masterabschluss in Public Policy von der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt und war zuvor studentische Hilfskraft am GIGA für das Projekt The Termination of International Sanctions: Causes, Processes, and Domestic Consequences. Momentan arbeitet er an seiner Dissertation mit dem Titel „Personality and Foreign Policy: The Role of Political Psychology in Accounting for the Outcomes of International Sanctions”. Lernen Sie Houssein in diesem Interview kennen.

    Was ist die Hauptmotivation für das Thema deiner Dissertation?  

    Die meisten Studien zur Wirksamkeit von Sanktionen betonen, dass nicht ein einzelner Faktor, sondern eine Kombination verschiedener Faktoren die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs von Sanktionen erhöht oder verringert. In meiner Auseinandersetzung mit der entsprechenden Literatur bin ich auf den „rally around the flag“ Effekt gestoßen, bei dem die Bevölkerung des betroffenen Landes eine stärkere Unterstützung für ihre Staatsführung aufzeigen. Mich reizt es, einen Schritt weiter zu gehen und zu untersuchen, inwiefern das einzigartige Profil der Führungseigenschaften und die besonderen Überzeugungen von Politiker:innen auch die Ergebnisse von Sanktionen beeinflussen könnten. 

    Wenn du eine Person wählen könntest, um dein Forschungsthema zu diskutieren, wer würde das sein?  

    Auf jeden Fall Prof. Margaret G. Hermann! Sie ist Professorin für Politikwissenschaft und eine der bekanntesten Vertreterinnen der politischen Psychologie. Sie hat Techniken entwickelt, um den Führungsstil von Regierungchef:innen aus der Ferne zu beurteilen. Dabei untersucht sie die Auswirkungen verschiedener Arten von Führungspersönlichkeiten und Entscheidungsprozessen auf die Bewältigung grenzüberschreitender Krisen. Meine Forschung wurde durch ihre Arbeit inspiriert und ihre Methode der ‚Leadership Trait Analysis‘ bildet einen Schwerpunkt für die Untersuchung von Sanktionsergebnissen in meiner Dissertation. 

    Welche Schwierigkeiten erwartest du im Laufe deines Projekts?  

    Die größte Schwierigkeit, auf die ich voraussichtlich stoßen werde, ist sicherlich die Einordnung meines Projekts in das größere Feld der Internationalen Beziehungen (IB). Mein Projekt stellt die vorherrschende Überzeugung in den IB in Frage, dass internationale Beziehungen ausschließlich aus einer staatszentrierten Perspektive auf einer größeren Systemebene erklärt werden. Dadurch wird die individuelle Analyseebene weitgehend ignoriert und angenommen, dass einzelne Individuen Phänomene in den internationalen Beziehungen nicht erklären können. In meinem Projekt lege ich großen Wert auf die individuelle Analyseebene – ich gehe davon aus, dass Individuen (in diesem Fall Staatsoberhäupter) die objektiven strukturellen Faktoren (wie z.B. die Machtverteilung zwischen den Staaten) unterschiedlich interpretieren. Somit sind es auch die individuellen Interpretationen dieser Strukturen und nicht ausschließlich die Strukturen selbst, die die unterschiedlichen Entscheidungen der Staaten auf der Ebene der außenpolitischen Entscheidungsfindung bestimmen. 

    Theorie oder Praxis 

    Praxis, Praxis, Praxis! Probieren geht über studieren. 

    Qualitativ oder Quantitativ? 

    Es ist an der Zeit, kontrovers zu sein: Zahlen können nur so viel bedeuten, wenn sie nicht durch qualitative Beweise gestützt werden. 

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    Am GIGA hat die Einbindung junger Wissenschaftler:innen eine lange Tradition, die mit der Gründung des GIGA Doktorandenprogramms fortgesetzt wurde. Das Programm bietet jungen, internationalen und deutschen Forschenden eine Plattform, von der aus sie ihre Forschung und berufliche Entwicklung vorantreiben können, insbesondere im Bereich der Vergleichenden Regionalforschung (CAS).

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