Forschung

Infektionen als globales Problem

Infektionen können weltweit dramatische Folgen haben – wie der Fall Ebola zeigt. Im Forschungsverbund INFECTIONS’21 erforschen 14 Leibniz-Institute eine bessere Kontrolle, Prävention und Bekämpfung der Krankheiten.

Man in hazmat
© Reuters/Stringer
Man in hazmat
© Reuters/Stringer

Infektionskrankheiten stellen auch im 21. Jahrhundert eine große Herausforderung dar, sind aber kein rein medizinisches Problem: Zunehmende Mobilität, Migration und die unzureichende Gesundheitsversorgung einiger gesellschaftlicher Gruppen sind ebenso entscheidend wie das Auftauchen unbekannter Erreger oder der Anstieg von Antibiotikaresistenzen.

Im neu gegründeten interdisziplinären Forschungsverbund "INFECTIONS´21 – Transmission Control of Infections in the 21th Century" erforschen daher 14 Leibniz-Institute und drei externe Partner Strategien und Mechanismen zur Kontrolle, Bekämpfung und Prävention von Infektionskrankheiten. In dem Projekt sollen neue und effektivere Strategien zur Behandlung und Vermeidung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten erarbeitet und Frühwarnsysteme entwickelt werden.

Das GIGA (Prof. Dr. Wolfgang Hein und Anna Paschke) sowie der Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Hamburg (Dr. Julian Eckl) untersuchen dabei gesellschaftliche und politische Aspekte. Welche sozio-ökonomischen Faktoren begünstigen eine Ansteckung und Verbreitung von Infektionskrankheiten? Welche Kontrollmaßnahmen sind sinnvoll? Das GIGA kooperiert dabei eng mit dem GESIS (Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften).

Zunächst wollen die WissenschaftlerInnen sowohl Experten wie Streetworker und Sozialarbeiter lokaler Initiativen oder Behörden in Hamburg als auch Mitglieder sogenannter Risikogruppen befragen. Mit Risikogruppen sind beispielweise Personenkreise gemeint, die aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, ihrer sozialen und wirtschaftlichen Stellung oder fehlender Krankenversicherung kaum Zugang medizinischer Versorgung haben. Die WissenschaftlerInnen möchten außerdem herausfinden, wie gefährlich die breite Bevölkerung bestimmte Infektionskrankheiten einschätzt.

Der Verbund INFECTIONS 21 wird mit einem Gesamtvolumen von 600.000 Euro im Rahmen der Förderlinie "Strategische Vernetzung" von der Leibniz-Gemeinschaft unterstützt und hat im Januar 2015 seine Arbeit aufgenommen. Das Kooperationsprojekt ist auf vier Jahre ausgelegt.

Kapitel in Sammelband | 2007

The Treatment Controversy: Global Health Governance and South Africa’s Fight against HIV/AIDS

Martin Weinel

Benachrichtigungen

Melden Sie sich hier für E-Mail-Benachrichtigungen zu GIGA-Aktivitäten an

Soziale Medien

Folgen Sie uns