Auszeichnung

GIGA-Forscher erhält Dissertationspreis für Analyse zur oppositionellen Kooperation in autoritären Staaten

Der Nahostexperte Jens Heibach erhält für seine Doktorarbeit über ein Oppositionsbündnis im Jemen den DAVO-Dissertationspreis 2017.

Bild von Jens Heibach
© GIGA
Bild von Jens Heibach
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Jens Heibach forscht am GIGA zur politischen Opposition in autoritären Regimen, zum politischen Islam und zu internationalen Beziehungen des Persischen Golfs. Für seine Dissertation „Oppositional Cooperation under Authoritarianism – The Case of the Joint Meeting Parties in Yemen” hat er nun den Dissertationspreis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) erhalten. Mit dem Preis wird die beste deutsch- oder englischsprachige Dissertation im Bereich der gegenwartsbezogenen Orientforschung ausgezeichnet, die von einem Mitglied der DAVO an einer Universität eingereicht wurde.

In seiner Dissertation untersucht Jens Heibach grundlegende Fragen oppositioneller Kooperation in autoritären Regimen am Beispiel der jemenitischen Parteien des Gemeinsamen Treffens (PGT). Das Oppositionsbündnis, das aus mehreren ideologisch, regional und konfessionell höchst unterschiedlichen politischen Parteien besteht, hat nach einem Prozess der gegenseitigen Annährung maßgeblich zum Sturz des jemenitischen Regimes im Jahr 2011 beigetragen.

Für seine Dissertation wertete Heibach von der PGT herausgegebene Stellungnahmen, Satzungen, Programme und Pamphlete aus, sichtete Medienberichte und Sekundärliteratur und führte Interviews. Auf Basis dessen analysiert er das Binnen- und Außenverhältnis der PGT und beleuchtet Faktoren, die die Dynamik des Bündnisses über die Jahrzehnte beeinflusst haben.

Die Auszeichnung wurde im Rahmen des 24. DAVO-Kongresses in Jena überreicht. „Jens Heibach liefert mit seiner Dissertation nicht nur eine neue Herangehensweise an die Problematik der Transformation von politischen Systemen im Nahen Osten, sondern darüber hinaus auch allgemein einen neuen Ansatz der Untersuchung des Wandels von autoritären Regimen“, hob Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt (CERAW) an der Universität Mainz in seiner Laudatio hervor. „Hier liegt die wissenschaftliche Besonderheit dieser äußerst innovativen, originellen und thesenreichen Arbeit.“

Es ist bereits die dritte Auszeichnung, die dieses Jahr von GIGA-WissenschaftlerInnen entgegengenommen wird.

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