GIGA Forum

Machen wir es nur noch schlimmer? Der Kampf gegen Gewalt und Kriminalität

Datum

06.11.2019

Beginn

18:00 Uhr (UTC)

Ende

19:30 Uhr (UTC)

Foto von David Kühn auf Podium
© GIGA
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Foto von David Kühn auf Podium
© GIGA

  • Gewalt und Kriminalität sind eine Herausforderung für viele Gesellschaften. Sie stellen erhebliche Hindernisse für die persönliche Sicherheit, die Armutsbekämpfung und die demokratische Entwicklung dar. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, haben lokale Akteure innovative Ideen entwickelt, oft mit erheblicher Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Lokale Erfolge haben jedoch nicht immer zu einer nachhaltigen Reduzierung der Gewalt geführt. Vielfach hat sie sich nur verändert oder verlagert.

    In diesem GIGA Forum werden die unbeabsichtigten Folgen innovativer und gut gemeinter Politik zur Reduzierung von Gewalt und Kriminalität beleuchtet. Am Beispiel der EU-Politik in Lateinamerika argumentiert Prof. Kai Enno Lehmann, dass die gemeinsamen Anstrengungen oft an den unterschiedlichen Politikansätzen internationaler Akteure auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene scheitern. Inkohärente Ansätze untergraben nicht nur die breitere Wirksamkeit der Verbrechensbekämpfung. Sie machen die Dinge sogar oftmals schlimmer, indem sie den Spielraum krimineller Organisationen ausweiten.

    Dr. Janina Pawelz zeichnet die Transformation gewalttätiger Gruppen in Trinidad und Tobago über mehrere Jahrzehnte nach. Sie zeigt, dass Sozialhilfeprogramme dazu beigetragen haben, dass kriminelle Banden als Jobanbieter auftauchen und Bandenführer sich zu legitimen Führungspersönlichkeiten wandeln konnten. Derartige „facilitative politics“ ermöglichen es kriminellen Organisationen, sich sozial, wirtschaftlich und territorial zu stärken.

    Asma Khalifa diskutiert die Politik der EU in Libyen nach der Intervention der NATO. Sie argumentiert, dass die Wirksamkeit der Migrations-, Entwicklungs- und Sicherheitsprogramme der Gemeinschaft durch mangelnde Kohärenz innerhalb der EU und Konflikte sowie unterschiedlichen Interessen zwischen den Mitgliedstaaten in Libyen untergraben wird.

    Referent*innen: Kai Enno Lehmann, PhD, ist Professor am Institut für Internationale Beziehungen der Universität São Paulo. Unterstützt wird er vom Jean Monnet Netzwerk „Crisis-Equity-Democracy for Europe and Latin America“. Dr. Janina Pawelz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.

    Asma Khalifa ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am GIGA Institut für Nahost-Studien.

    Moderator: Dr. David Kuehn ist Senior Research Fellow am GIGA Institut für Asien-Studien.


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