GIGA Forum

Die Türkei in Aufruhr: ein Land und sein populistisch-autoritärer Wandel

Datum

20.02.2019

Beginn

18:00 Uhr (UTC)

Ein Wahlplakat des türkischen Premierministers und Präsidentschaftskandidaten Tayyip Erdogan mit der Aufschrift "Macht die Türkei stark" ist in Istanbul zu sehen
© Reuters / Murad Sezer
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Ein Wahlplakat des türkischen Premierministers und Präsidentschaftskandidaten Tayyip Erdogan mit der Aufschrift "Macht die Türkei stark" ist in Istanbul zu sehen
© Reuters / Murad Sezer

  • Die Türkei befindet sich in Aufruhr. Einst das leuchtende Vorbild einer „muslimischen Demokratie“ in der Region, wird das Land heute als Beispiel für einen populistisch-autoritären Abstieg zitiert. Die Wahlen im Jahr 2018 besiegelten nicht nur die Transformation der Türkei in ein Präsidialsystem, sondern markierten auch einen entscheidenden politischen Wendepunkt für das Vorhaben von Präsident Tayyip Erdoğan, eine „neue Türkei“ aufzubauen. Für Erdoğans Unterstützer verspricht seine Vision ein wohlhabendes Land mit einem starken Führer, der das Jahrhundert des Kemalismus beenden und die türkische imperiale Großmacht der Vergangenheit wiederauferstehen lassen könnte. Für seine Gegner ist die Vision der „neuen Türkei“, die allein auf die Person von Erdoğan ausgerichtet ist, islamistisch, nationalistisch und autoritär. Unterdessen verwirklicht der Präsident sein Projekt in einem explosiven Umfeld wachsender gesellschaftlicher Spannungen und Polarisierung, einer drohenden Wirtschaftskrise sowie jäher Angriffe und unerwarteter Annäherungen in der Außenpolitik.

    Dieses GIGA Forum untersucht Wurzeln und Wege des autoritären Wandels der Türkei. Hakkı Taş wird die Binnendynamik und Neuaufstellungen analysieren, die das gegenwärtige politische System stützen. Roy Karadağ wird die Antworten Europas und der USA auf die „neue Türkei“ sowie die Bedeutung des populistisch-autoritären Wandels des Landes für seine Beziehungen zur EU erörtern. Abschließend wird sich Hürcan Aslı Aksoy mit den gesellschaftlichen Implikationen von Erdoğans Projekt einer „neuen Türkei“ befassen und zeigen, wie 16 Jahre AKP-Herrschaft die Zivilgesellschaft, insbesondere die Frauenrechtsbewegung, beeinflusst haben.

    ReferentInnen: Dr. Hakkı Taş ist Research Fellow am GIGA Institut für Nahost-Studien.

    Dr. Hürcan Aslı Aksoy ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens am Institut für Politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

    Dr. Roy Karadağ ist Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) an der Universität Bremen.

    Moderation: Dr. Christiane Fröhlich ist Research Fellow am GIGA Institut für Nahost-Studien.


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