GIGA Focus Nahost

Problemzone? Chancenmarkt! – Der Nahe Osten und die deutsche Wirtschaft

Nummer 9 | 2010 | ISSN: 1862-3611


  • Das Statistische Bundesamt verkündete am 13. August 2010, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2010 mit 2,2 Prozent so schnell gewachsen sei wie seit 20 Jahren nicht mehr. Seit der Veröffentlichung der Wachstumsprognosen der Europäischen Kommission von 3,4 Prozent am 13. September 2010 steht Deutschland nun auch in der europäischen Statistik offiziell ganz vorn.

    Analyse Obwohl sich die wichtigsten Handelspartner Deutschlands innerhalb der EU und der Organisation für wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung (OECD) noch nicht von den Folgen der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise erholt haben, verzeichnen deutsche Unternehmen gegenwärtig eine deutliche Zunahme von Aufträgen aus dem Ausland. Ein wichtiger Grund für diese positive Entwicklung ist der Anstieg von deutschen Exporten in die Schwellen- und Entwicklungsregionen. Vor diesem Hintergrund lohnen sich nachhaltige Investitionen in und Handelsbeziehungen mit der EU-Nachbarregion Nahost mehr denn je.

    • Der Nahe Osten wird häufig nur als Krisenregion und Energielieferant wahrgenommen. Dabei ist die Region schon heute, nach den USA, das zweitwichtigste Ziel für deutsche Nicht-EU-Exporte.

    • Der Nahe Osten hat sich schneller von der Wirtschafts- und Finanzkrise erholt als andere Regionen. Das Importniveau liegt bereits heute über dem Niveau vor Ausbruch der Krise vom Sommer 2008 – Tendenz steigend.

    • "Made in Germany" ist ein Gütesiegel im Nahen Osten. Insbesondere deutsche Investitionsund Vorleistungsgüter genießen einen ausgezeichneten Ruf – nicht zuletzt aufgrund eines guten Preis-Leistungsverhältnisses.

    • Sowohl die Bundesrepublik als auch die EU fördern Forschung, Innovation und Kooperation mit einem Volumen von über 50 Milliarden Euro, woran sich auch kleine und mittlere Unternehmen aus der EU und aus EU-Nachbarregionen beteiligen können. Eine wenig bekannte Initiative innerhalb dieser Förderung ist das Mediterranean Innovation & Research Area (MIRA) Programm, das unter anderem einen Euro-Mediterranen Innovationsraum aufbauen soll.


    Fußnoten



      Forschungsschwerpunkte

      Wie man diesen Artikel zitiert

      Juliane Brach (2010), Problemzone? Chancenmarkt! – Der Nahe Osten und die deutsche Wirtschaft, GIGA Focus Nahost, 9, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274354


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      Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Der GIGA Focus wird vom GIGA redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autorinnen und Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Verfassenden sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autorinnen und Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben.

      Juliane Brach

      Juliane Brach

      Former Doctoral Researcher




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      Technological Readiness in the Middle East and North Africa – Implications for Egypt

      Juliane Brach

      Former Doctoral Researcher

      Meditteranean Politics | 2010

      The Global Financial Crisis and the Arab World: Impact, Reactions and Consequences

      Juliane Brach

      Former Doctoral Researcher

      Markus Loewe

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