GIGA Focus Lateinamerika

Proteste in Venezuela und die Krise des Chavismus

Nummer 2 | 2014 | ISSN: 1862-3573


  • Seit Wochen demonstrieren in Venezuela Gegner der Regierung von Nicolás Maduro gegen Gewaltkriminalität, Inflation und die Einschränkung bürgerlicher Grundrechte. Die Regierung antwortet mit Repression und lässt einen führenden Oppositionspolitiker verhaften. Venezuela steht vor einem neuen Zyklus der Instabilität.

    Analyse Das während der Präsidentschaft von Hugo Chávez (1999-2013) etablierte sozioökonomische Modell stößt schon im ersten Amtsjahr seines Nachfolgers Nicolás Maduro an seine Grenzen: Venezuela hat weltweit eine der höchsten Inflationsraten, Güter des täglichen Bedarfs werden knapp und die Kriminalität steigt alarmierend. Der „Chavismus ohne Chávez“ befindet sich in einer schweren Krise. Zwar ist die Opposition fragmentiert, doch die Zweifel an der Führungsstärke Maduros nehmen zu. Der Ausgang der Krise ist offen.

    • Hugo Chávez‘ Tod hinterließ ein Vakuum in der politischen Führung Venezuelas. Das auf seine charismatische Persönlichkeit zugeschnittene Modell droht zu zerbrechen.

    • Die Wirtschaft des Landes ist mehr denn je von den – allerdings rückläufigen – Erdöleinnahmen abhängig. Neben der hohen Inflation führt dies zur Verknappung von Gütern des täglichen Bedarfs.

    • Der Umfang krimineller und politischer Gewalt, die Verbreitung illegaler Waffen und die Ineffizienz der Justiz offenbaren zudem die Unfähigkeit des venezolanischen Staates, Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.

    • Weder die Anhänger des Chavismus noch die Opposition stellen einen einheitlichen Block dar, sondern bestehen aus unterschiedlichen Gruppen und Strömungen.

    • Venezuela droht eine langwierige Krise der Regierbarkeit, wenn es der Regierung nicht gelingt, die unterschiedlichen politischen Interessen auszubalancieren.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Victor Mijares (2014), Proteste in Venezuela und die Krise des Chavismus, GIGA Focus Lateinamerika, 2, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-382238


      Impressum

      Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Internet gelesen und heruntergeladen werden unter www.giga-hamburg.de/de/publikationen/giga-focus und darf gemäß den Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0 frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies umfasst insbesondere: korrekte Angabe der Erstveröffentlichung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung.

      Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Der GIGA Focus wird vom GIGA redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autorinnen und Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Verfassenden sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autorinnen und Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben.

      GIGA Focus Lateinamerika | 9/2012

      Hugo Chávez vor der Wiederwahl?

      Leslie Wehner

      Former Doctoral Researcher

      Richard Georgi

      GIGA Focus Lateinamerika | 3/2013

      Die "Bolivarische Revolution" nach Hugo Chávez

      Ana Soliz Landivar de Stange

      Former Doctoral Researcher

      Sören Scholvin

      Ehemals GIGA-Teammitglied

      Politics & Policy | 2011

      Oil in Venezuela: Triggering Conflicts or Ensuring Stability? A Historical Comparative Analysis

      Dr. Annegret Kuhn (geb. Mähler)

      Ehemals Associate

      Benachrichtigungen

      Melden Sie sich hier für E-Mail-Benachrichtigungen zu GIGA-Aktivitäten an

      Soziale Medien

      Folgen Sie uns