GIGA Focus Afrika

Afrikas Medien: Im Spannungsfeld von Meinungsfreiheit, Boulevardisierung und Repression

Nummer 7 | 2009 | ISSN: 1862-3603


  • Im Rahmen der Demokratiebewegungen seit Anfang der 1990er Jahre haben die Medien in Afrika einen rasanten Aufschwung erlebt. Dazu hat die Deregulierung der Informations- und Telekommunikationsmärkte beigetragen, die wiederum dazu genutzt wurde, die Liberalisierung von Wirtschaft und Politik zu unterstützen. Seither zählen diese Märkte in Afrika, vor allem der Mobilfunkbereich, zu den wachstumsstärksten weltweit.

    Analyse

    • Obwohl der Mediensektor liberalisiert wurde, besitzen die staatlich kontrollierten Rundfunkanstalten – das wichtigste Informationsmedium für die Bevölkerungsmehrheit – in den meisten Ländern noch ein flächendeckendes Monopol; nur in den Städten und einigen kleinen ländlichen Regionen gibt es private Konkurrenz.

    • Die Printmedien, darunter vor allem die privaten, die von entscheidender Bedeutung in den Demokratisierungsprozessen waren, haben zwar immer noch lediglich kleine Auflagen, verfügen aber über eine große Reichweite, die ihnen politischen Einfluss sichert.

    • Die Deregulierung des Medienmarktes hat zwar Medienvielfalt, aber noch wenig Meinungsvielfalt und -freiheit bewirkt: Die Meinungsvielfalt ist durch oligopolistische Tendenzen im privaten Sektor, die Meinungsfreiheit noch immer von staatlicher Repression bedroht.

    • In diesem Kontext hat sich ein eigener, teils käuflicher journalistischer Stil entwickelt, der zum einen von hohem parteilichem Engagement verbunden mit Verlautbarungsjournalismus, zum anderen von Kommerzialisierung und Boulevardisierung gekennzeichnet ist.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Heinrich Bergstresser (2009), Afrikas Medien: Im Spannungsfeld von Meinungsfreiheit, Boulevardisierung und Repression, GIGA Focus Afrika, 7, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274200


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      Heinrich Bergstresser

      Heinrich Bergstresser

      Deutsche Welle Akademie




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