GIGA Focus Africa

Anpassung an die Ungewissheit – Afrikas Landwirtschaft im Klimawandel

Number 5 | 2010 | ISSN: 1862-3603


  • "Landwirtschaft kann Teil der Lösung sein", so die Botschaft der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (Food and Agricultural Organization of the United Nations, FAO) zum Auftakt des Bonner Zwischengipfels der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) im Mai 2010. Der Agrarsektor soll in den internationalen Klimaverhandlungen als Schlüsselsektor anerkannt werden, da die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel, vor allem in Subsahara-Afrika, ein drängendes Problem darstellt. Im August 2010 ist allerdings auch der zweite Bonner Zwischengipfel in Vorbereitung auf die Vertragsstaatenkonferenz im Dezember in Cancun (Mexico) diesbezüglich ergebnislos verlaufen.

    Analyse Afrikas Beitrag zum weltweiten Klimawandel ist sehr gering, jedoch der Kontinent von den Auswirkungen des Klimawandels besonders negativ betroffen. Aufgrund der Klimaveränderungen wird es in der afrikanischen Landwirtschaft zukünftig schwerwiegende Produktionseinbrüche geben, durch die Armut und Hunger zunehmen werden. Die Finanzierung der notwendigen Anpassungsleistungen an den Klimawandel hinkt den internationalen Zusagen hinterher und verzögert Anpassungsmaßnamen im ländlichen Afrika.

    • Trotz der noch unsicheren Modellrechnungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion in Afrika besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass es zu Temperaturanstieg, Wüstenbildung und häufigeren Extremwetterlagen kommen wird.

    • Der Klimawandel wird entscheidende Entwicklungshemmnisse wie Armut, Hunger und Mangelernährung im ländlichen Afrika verstärken. Eine erfolgreiche Anpassung an die Klimaveränderungen erfordert einen komplexen Prozess, der agrarökologisch-technische, wirtschaftliche, sozialpolitische und politisch-institutionelle Innovationen beinhaltet.

    • Zugleich besteht ein hoher Zeitdruck für die notwendigen Anpassungsmaßnahmen, da erfolgreiche Innovationen in den kleinbäuerlichen Produktionssystemen Afrikas mindestens zehn Jahre bis zu ihrer flächendeckenden Übernahme benötigen.

    • Die finanzielle Unterstützung für Afrikas Anpassung an den Klimawandel durch die Industrieländer, die maßgeblich für die Klimaveränderungen verantwortlich sind, ist bisher nicht ausreichend. Die bi- und multilateralen Zahlungen blieben weit hinter den Zusagen zurück.


    Footnotes



      How to cite this article

      Christine Chemnitz, and Heike Höffler (2010), Anpassung an die Ungewissheit – Afrikas Landwirtschaft im Klimawandel, GIGA Focus Africa, 5, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274524


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      The German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg publishes the Focus series on Africa, Asia, Latin America, the Middle East and global issues. The GIGA Focus is edited and published by the GIGA. The views and opinions expressed are solely those of the authors and do not necessarily reflect those of the institute. Authors alone are responsible for the content of their articles. GIGA and the authors cannot be held liable for any errors and omissions, or for any consequences arising from the use of the information provided.

      Dr. Christine Chemnitz

      Dr. Christine Chemnitz

      Heinrich Böll Foundation


      Heike Höffler

      Heike Höffler




      GIGA Focus Africa | 2/2008

      Afrika im Klimawandel

      Barbara Unmüßig

      Heinrich Böll Foundation

      Dr. Stefan Cramer

      Freie Universität Berlin

      GIGA Focus Africa | 4/2010

      Südafrika: Kohle oder Klimaschutz?

      Babette Never

      Former Doctoral Researcher

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