Cooperation Event
24/05/2016
06:00 p.m. (CEST)
62 Privatpersonen besitzen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – also wie 3,5 Milliarden Menschen. Das ist die in Zahlen ausgedrückte weltweite soziale Ungleichheit und vorläufiger Höhepunkt eines Trends, dessen Ende bislang nicht in Sicht ist. Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, in dem Superreiche gerecht besteuert und Steueroasen ausgetrocknet werden.
Oxfam hat auch 2016 zum Weltwirtschaftsforum in Davos den Bericht "An Economy for the 1%“ veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Ungleichheit weltweit noch viel schneller wächst, als befürchtet. Das Gesamtvermögen der ärmeren Bevölkerungshälfte hat sich in den vergangenen fünf Jahren um eine Billion US-Dollar verringert. Die 62 Superreichen hingegen konnten ihres um mehr als eine halbe Billion US-Dollar vergrößern. Dieses Ausmaß sozialer Ungerechtigkeit droht Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichte zu machen. Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass unser Wirtschaftssystem vor allem den Superreichen dient.
Vortrag: Marion Lieser, Dipl.-Sozialpädagogin, Geschäftsführerin Oxfam Deutschland e. V., Berlin Impulsreferat: Dr. Lena Giesbert, Entwicklungsökonomin und Afrikanistin, GIGA German Institute of Global and Area Studies
Mit der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung bringen die Vereinten Nationen erstmals die für die globalen Herausforderungen relevanten Politikfelder zusammen. Die Vision ist, allen Menschen weltweit ein Leben in Würde zu ermöglichen. Wir könnten damit die erste Generation sein, die die weltweite Armut beendet - ebenso wie wir die Letzten sein könnten, die die Chance haben, den Planeten zu retten. Kernelement sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDG). In der Ringvorlesung "Wie wirkt die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung?" stellen erfahrene Policy Maker ihre Sichtweisen auf die globale Entwicklung vor. Dies soll den beteiligten Studierenden, Fachleuten, Engagierten und Gästen eine Bewertung der komplexen Ziele erleichtern.
Damit die weltweiten politischen Ziele erreicht werden, muss es auch wirksame Veränderungen in Hamburg und Europa geben. Die Ringvorlesung soll vor allem die Herausforderungen der Umsetzung einer globalen Entwicklungspolitik ergründen. Die öffentlichen Vorlesungen finden im wöchentlichen Rhythmus statt. Interessierte und Fachpublikum sind auch eingeladen, jeden Dienstag von 18-20 Uhr, online per Videostreaming über das Internet oder direkt vor Ort am Dammtor teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine anschließende Diskussion findet auch bei Twitter unter #epolrv statt.
Universität Hamburg, Hamburg