GIGA Focus Africa

Mehr Geld – mehr Wirkung? Neue Risiken durch vermehrte Entwicklungshilfe

Number 11 | 2006 | ISSN: 1862-3603


  • Subsahara-Afrika ist die Region mit den gravierendsten Entwicklungsdefiziten. Die internationale Gebergemeinschaft – insbesondere im Rahmen der Europäischen Union und der G-8 – hat sich darauf verständigt, ihre Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in Afrika deutlich zu steigern. Ob der „big push“ auch spürbare Wirkungen hinterlassen wird, ist inzwischen umstritten und wird auch auf dem G-8-Gipfel im nächsten Jahr in Deutschland thematisiert werden.

    Analyse:

    Die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit (EZ) hängt von zweierlei ab: Zum einen von der Qualität der zur Verfügung gestellten Unterstützung, zum anderen von den Kapazitäten und Fähigkeiten der Partnerländer, diese Mittel sinnvoll einsetzen zu können. Zwar gibt es keinen klar bestimmbaren Sättigungspunkt, an dem zusätzliche Mittel kaum noch weiteren Nutzen erzielen, dennoch ist zu erkennen, dass die Aufnahmekapazitäten auf der Partnerseite begrenzt sind. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich:

    • Bei den makroökonomischen Faktoren sind es vor allem Risiken einer Dutch disease (abnehmende Wettbewerbsfähigkeit etc.).

    • Bei den Governance-Faktoren stehen eigene Anstrengungen zur Ressourcenmobilisierung (Steuereinnahmen), politische Rechenschaftspflichten und durch die EZ unmittelbar verursachte dysfunktionale Wirkungen im Vordergrund.

    • Dysfunktionale Folgen müssen jedoch nicht zwangsläufig auftreten. Die Fähigkeit, höhere EZ-Mittel zu absorbieren, kann gesteigert werden – zum Teil durch ganz andere Instrumente als klassische Entwicklungszusammenarbeit.


    Footnotes



      How to cite this article

      Stephan Klingebiel (2006), Mehr Geld – mehr Wirkung? Neue Risiken durch vermehrte Entwicklungshilfe, GIGA Focus Africa, 11, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-275481


      Imprint

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      The German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg publishes the Focus series on Africa, Asia, Latin America, the Middle East and global issues. The GIGA Focus is edited and published by the GIGA. The views and opinions expressed are solely those of the authors and do not necessarily reflect those of the institute. Authors alone are responsible for the content of their articles. GIGA and the authors cannot be held liable for any errors and omissions, or for any consequences arising from the use of the information provided.

      Dr. Stephan Klingebiel

      Dr. Stephan Klingebiel

      German Development Institute




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      Commonwealth & Comparative Politics | 2007

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