GIGA Focus Asien

Putsch in Thailand: Rückkehr des Militärs in die Politik?

Nummer 10 | 2006 | ISSN: 1862-359X


  • Am 19. September putschte das thailändische Militär gegen Premierminister Thaksin Shinawatra. Damit kehren die Streitkräfte nach 15 Jahren ziviler Herrschaft auf die politische Bühne zurück, von der sie nach den Massenprotesten in Bangkok im Mai 1992 abgetreten waren.

    Analyse: Der Militärputsch wurde von königstreuen Militärs durchgeführt, die die Einheit des Landes und die Monarchie gefährdet sahen. Der König hat den Putsch nachträglich legitimiert und durch den Kronrat und den Kronratsvorsitzenden aktiv mit gestaltet. Der Militärputsch ist ein Rückschlag für die Demokratie. Den schwachen parlamentarischen Institutionen wurde keine Zeit gegeben, sich zu entwickeln. Die Rückkehr des Militärs in die Politik hat ihre Ursachen in der mangelnden Professionalisierung des Militärs.

    • Unter Thaksin ist es zu einer Repolitisierung des Militärs gekommen. Thaksin versuchte verstärkt, hohe Posten mit Gefolgsleuten zu besetzen.

    • Darüber hinaus haben verschiedene Entwicklungen zu einer „Demütigung“ des Militärs geführt und dessen Korpsgeist herausgefordert.

    • Die Militärregierung steht nun vor der Herausforderung, die politischen und wirtschaftlichen Netzwerke Thaksins zerstören und gleichzeitig politische Reformen einleiten zu müssen.

    • Sollte die Zivilgesellschaft in Bangkok zu der Auffassung gelangen, dass es dem Militär nur darum geht, seine Macht zu festigen, ist mit weit reichenden Demonstrationen gegen das neue Regime zu rechnen.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Marco Bünte (2006), Putsch in Thailand: Rückkehr des Militärs in die Politik?, GIGA Focus Asien, 10, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274447


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