GIGA Focus Afrika

Südafrika als "neuer Geber" in Afrika?

Nummer 3 | 2010 | ISSN: 1862-3603


  • Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat bei seinem Staatsbesuch in Uganda vom 25.-26. März 2010 mehrere bilaterale Kooperationsabkommen unterzeichnet. Südafrikas Entwicklungszusammenarbeit wird damit in Afrika weiter ausgebaut. Symbolisch war dies bereits 2009 mit der Umbenennung des südafrikanischen Außenministeriums in Amt für Internationale Beziehungen und Kooperation (Department of International Relations and Cooperation) angekündigt worden.

    Analyse Zu Südafrikas Selbstverständnis gehört seit Ende der Apartheid die Rolle als Kooperationspartner für das übrige Afrika. Das Land wird zu einem zunehmend wichtigen "Geber" in Afrika – analog zu anderen aufstrebenden Staaten wie China, Indien oder Brasilien. Südafrika bemüht sich jedoch, wie auch andere „neue Geber“, die entwicklungspolitische Kooperation in einer anderen (Süd-Süd-)Logik darzustellen; sie ist zudem ein wichtiger Bestandteil der südafrikanischen Außenpolitik.

    • Südafrikas Entwicklungspolitik basiert gegenwärtig auf drei unverbundenen Strängen: dem Africa Renaissance Fund, der technischen Kooperation der Fachministerien und den Transferzahlungen innerhalb der Southern African Customs Union (SACU).

    • Die Diskussion in Südafrika thematisiert vor allem institutionelle und strategische Fragen über die Ziele sowie eine bessere Übersicht und Steuerung der Entwicklungspolitik. Im Zentrum steht die Gründung einer neuen Entwicklungsagentur (South African Development Partnership Agency/SADPA).

    • Die Diskussion um Ziele wird angefacht durch den steigenden Finanzbedarf in einer schweren Wirtschaftskrise. Ist Kooperation ein Wert an sich, oder wie weit sollten konkrete, überprüfbare Ziele mit ihr verbunden werden? Wie weit lassen sich Verbindungen zu anderen Gebern – etwa in Dreieckskooperationen – finden, ohne die eigene Süd-Süd-Rhetorik zu gefährden?

    • Die Versuche – in Abgrenzung zu westlichen Gebern – nicht selbst als "Geber" zu erscheinen, sind in Südafrika selbst strittig und können bisher wenig überzeugen.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Sven Grimm (2010), Südafrika als "neuer Geber" in Afrika?, GIGA Focus Afrika, 3, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-275025


      Impressum

      Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Internet gelesen und heruntergeladen werden unter www.giga-hamburg.de/de/publikationen/giga-focus und darf gemäß den Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0 frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies umfasst insbesondere: korrekte Angabe der Erstveröffentlichung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung.

      Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Der GIGA Focus wird vom GIGA redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autorinnen und Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Verfassenden sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autorinnen und Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben.

      Dr. Sven Grimm

      Dr. Sven Grimm

      Deutsches Institut für Entwicklungspolitik




      GIGA Focus Afrika | 7/2012

      Neue externe Akteure in Afrika

      Christina Stolte

      Former Doctoral Researcher

      Danade la Fontaine

      Kapitel in Sammelband | 2010

      Wirtschaft und Entwicklung in Südafrika

      Robert Kappel

      Benachrichtigungen

      Melden Sie sich hier für E-Mail-Benachrichtigungen zu GIGA-Aktivitäten an

      Soziale Medien

      Folgen Sie uns